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Aus Regenfass wird Hochbeet – Bauanleitung

Ein Hochbeet aus einer ausgedienten Regentonne selber bauen

Ein Regenfass aus Kunststoff kann nach etlichen Jahren durch Witterungseinflüsse spröde und rissig werden. Die Folge ist, dass das Fass leckt und wertvolles Wasser ausläuft. Zum Sammeln von Wasser ist es so natürlich nicht mehr zu gebrauchen. Allerdings kannst du es trotzdem weiterverwenden: Als Hochbeet!

Wir haben in der Saison 2022 unsere alten Regenfässer durch neue ersetzt, weil sie schon recht verwittert waren. Alle alten Fässer werden bzw. wurden zu Hochbeeten umfunktioniert und in unserem ehemaligen “Kübelgarten” (gepflasterte Fläche) aufgestellt. Die Regentonnen haben ein Volumen von 300 Litern mit einer Höhe von ca 80 – 90 cm.

Ablauf-Löcher bohren

Im Gegensatz zu seiner Funktion als Wasserfass, das Regenwasser speichern soll, muss bei einem Hochbeet überschüssiges Wasser ablaufen können, damit es nicht zu Staunässe kommt. Zu nasse Erde führt schnell zu Fäulnis, die meisten Pflanzen vertragen auch gar keine Staunässe.

Für das Regenfass-Hochbeet musst du also Ablauf-Löcher in den Boden bohren. Wir stellen unsere Regenfass-Hochbeete etwas erhöht auf Holzbalken. Deshalb haben wir die Löcher dort gebohrt, wo die Balken nicht aufliegen. Stellst du dein Hochbeet ins Beet bzw. direkt auf die Erde, brauchst du dir um die Position der Löcher keine Gedanken machen. Sei nicht zu sparsam mit der Anzahl der Abläufe! Lieber mehr Löcher als zu wenig. Der Lochdurchmesser darf ruhig 8-12 mm betragen. Achte darauf, dass sie nicht zu groß werden, sodass keine Mäuse ducrschlupfen können.

Du kannst dir überlegen, ob du auch seitlich Löcher boreh möchtest. Wir haben unsere Ablauflöcher nur in den Fass-Boden gesetzt.

Standort suchen und ausrichten

Hast du einen passenden Platz für dein neues Hochbeet gefunden, ist es Zeit, es aufzustellen. Den Standort kannst du – wenn du die Wahl hast – auch dort festlegen, wo deine Wunsch-Pflanzen die besten Licht- und Wetterverhältnisse haben.

Stellst du dein Fass ins Beet, kannst du etwas Erde ausheben und das Fass leicht versenken. So bekommt es gleich einen stabileren Halt und kann sich beim Befüllen nicht verschieben. Es empfielht sich, die Erde vor dem Aufbau etwas zu verdichten, da sich das Hochbeet ansonsten evtl absenken kann.

Haargenau ins Wasser legen, also mit der Wasserwaage ausrichten, musst du das Hochbeet nicht unbedingt, dennoch sollte es einigermaßen gerade stehen, damit sich das Gießwasser später nicht einseitig verteilt.

Video-Anleitung: Hochbeet aus altem Regenfass bauen

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Das neue Hochbeet befüllen in 3 Schichten

Steht das Fass an Ort und Stelle, kannst du anfangen, es zu befüllen. Lege zuerst Kieselsteine über die Bohrlöcher, damit die Gartenerde nicht unnötig ausgeschwemmt werden.

Schicht 1: Drainage

Als unterste Schicht – die Drainage-Schicht – kannst du grobes Material wie Steine, Tonscherben, Äste oder auch Wurzelballen verwenden. Die Wurzeln der meisten Gemüsepflanzen reichen nicht so tief hinunter, weshalb solches Material das Wurzelwachstum nicht stört.

Schicht 2: Belüftung

Für die nächste Schicht kannst du locker Astschnitt, Zweige, Laub, Grasschnitt, Pflanzenreste und auch unbedruckte Kartonreste einfüllen. Durch das lockere Einfüllen sorgst du für die Belüftung im Boden. Mit der Zeit verrotten diese Bestandteile und du bekommst neuen Humus als Dünger für deine Pflanzen.

Schicht 3: Erde

Ca. das letzte Drittel der Regentonne füllst du nun nach und nach mit Erde. Wenn du nicht gleich so viel Gartenerde hast, kannst du auch Kübel und Pflanztöpfe ausleeren und das zukünftige Hochbeet vorübergehend als Komposter verwenden.

Optimal ist es, wenn du nach der ersten Erdschicht nochmal eine Belüftungsschicht mit kleingeschnittenen Zweigen oder Laub einziehst und danach den Rest mit Gartenerde auffüllst, die du mit Komposterde oder auch Mist mischt.

Fülle das Hochbeet nicht bis zum Rand mit Erde auf, sondern lass ca 20 cm frei. Das hat mehrere Vorteile:

  • die Erde kann nicht ausgeschwemmt werden
  • Gieß-/wasser läuft nicht über den Rand hinaus
  • die Pflanzen haben einen besseren Halt
  • Du kannst Abdeckungen für deinen Pflanzen besser anbringen (Sonnenschutz, Schutz vor Regen, Wind oder Kälte)

Fertig ist das neue Hochbeet!

Tipp: Kompost einfüllen

Wenn du einen Komposter in deinem Garten hast, fülle ein paar Schaufeln davon in ein Hochbeet und mische die Komposterde unter die Gartenerde. So bekomst du Regenwürmer und andere nützliche Insekten und Mikroorganismen in dein Hochbeet, die dir deine eingefüllten Grünabfälle in nahrhafte Erde verwandeln!

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5 Kommentare auf “Aus Regenfass wird Hochbeet – Bauanleitung

  1. Edgar Offel sagt:

    Tolle Idee. Wieso bin ich nicht selber drauf gekommen?

  2. Eulalia angel sagt:

    Dieses Jahr werden wir einige Regentonnen in unterschiedlichen Höhen aufw eine frei gewordene Fartenfläche stellen, eine mit Wasser gefüllte dazwischen und dann gezielt Gemüse,anbauen. Füllmaterial ist genügend vorhanden: alte Stauden zuunterst, Strauchschnitt, Gehächseltes, Laub vom Vorjahr, Grasschnitt, Compost, selbst gemachtes Terra preta und Regenwürmer aus eigener Zucht. Das ist ein toller Kreislauf der garteneigenen Ressourcen und gute Optik. Wir freuen uns auf gute Ernteerfolge.

  3. Eulalia angel sagt:

    Dieses Jahr werden wir einige Regentonnen in unterschiedlichen Höhen auf eine frei gewordene Gartenfläche stellen, eine mit Wasser gefüllte dazwischen und dann gezielt Gemüse anbauen. Füllmaterial ist genügend vorhanden: alte Stauden zuunterst, Strauchschnitt, Gehächseltes, Laub vom Vorjahr, Grasschnitt, Compost, selbst gemachtes Terra preta und Regenwürmer aus eigener Zucht. Das ist ein toller Kreislauf der garteneigenen Ressourcen und gute Optik. Wir freuen uns auf gute Ernteerfolge.

  4. Wehr sagt:

    Diese tolle Idee hatten wir auch schon.
    Da sich die alten Hochbeete aus Paletten jetzt auflösen, kommen jetzt die alten Regentonnen hin. Damit es besser aussieht, wollen wir die Tonnen mit Schilfmatten verkleiden. Wir werden wieder die Steine und was sonst noch aus den alten Hochbeeten zu verwenden ist, verwenden. Da wir leider unsere wunderschöne Douglasie ummachen mussten, haben wir viel geschredderte Wurzeln( zum Teil schon zu Erde versetzt), die wir prima als Füllmaterial bzw. Kompost verwenden können.

  5. Katrin Braun sagt:

    Hallo Gartenmoni, ich habe schon einige von Deinen Beiträgen gesehen. Ich bin total begeistert davon. Vor allem der fränkische Dialekt…. Zum niederknieen…. Ich liebe es! Bin im Spessart aufgewachsen, da ist es wie Musik in meinen Ohren! Herrlich! Könnte Dir stundenlang zuhören.
    Deine Beiträge sind so toll! Echt!
    Und durch Zufall bin ich auf diesen Tipp gestoßen! Großartig! Wir haben ein Haus übernommen, wo 2 Papiercontainer rumstehen, die wir eigentlich entsorgen wollten.
    Da ich aber schon seit einiger Zeit mich mit dem Gedanken trage, ein Hochbeet zu machen, kam mir Deine Idee wie gerufen! Danke dafür!
    Ich werde die Container nutzen und sie noch mit Paletten verkleiden, dann sieht es hübscher aus!
    Beste Grüße und weiter so
    LG Katrin

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